Aufmacher_DPI_Teil2

Im ersten Teil dieser Beitragsserie wurde bereits auf die Problematik der Definition eines Testverfahrens hingewiesen. Letztendlich haben sehr viele Parameter Einfluss auf das Druckergebnis und allzu schnell werden voreilige Schlüsse aus Versuchen gezogen, die bei näherer Betrachtung nicht belastbar sind.

Gegen solche Fehleinschätzungen hilft nur der Austausch mit Fachleuten, die nicht nur über eine langjährige Erfahrung verfügen, sondern auch über den Tellerrand hinaus schauen können.

Um die Variationen nicht ins Uferlose führen zu lassen, haben wir uns entschieden, die Aufbereitung der Daten außer acht zu lassen.
Wir haben übliche Bilddaten genommen und sowohl über den vom Hersteller zur Verfügung gestellten Treiber gedruckt, als auch über Softwarelösungen von Drittherstellern. Unser Gedanke dabei: Egal wie eine Datei auch beschaffen sein mag, schlussendlich wird diese in der Qualität gedruckt, wie sie vom Drucker vorgegeben wird.

Einfluss der Druckereinstellungen

Jedem Drucker liegen Grundeinstellungen zugrunde, die auf unterschiedliche Materialien abgestimmt sind. Fachleute sprechen hierbei von einer Grundlinearisierung. Diese Grundlinearisierung geht deutlich über das hinaus, was mit einer RIP-Software möglich ist und sie hat Einfluss auf die Auflösung, die Farbdichte und viele weitere Parameter. Denn Medien haben, je nach Art, unterschiedliche Auflösungspotenziale, die zum einen gewollt und zum anderen materialabhängig sind. Als Beispiel sei hier ein einfach gestrichenes Papier und ein Papier mit Hochglanz genannt, welche jeweils unterschiedliche Auflösungsvermögen zeigen.

Treibereinstellung

Unterschiede bei den Medien in der Software berücksichtigt

Bei der Medienauswahl in den Treibern wird dieser Umstand nicht nur berücksichtigt, sondern explizit bedient. Je nach Material werden Druckpunkte zum Beispiel entweder in acht, sechzehn oder zweiunddreißig Arbeitsgängen aufgebaut.
Bei einer Versuchsreihe mit Inkjetbeschichtungen, die in unterschiedlichen Auftragsvolumen vorlagen, stellte sich heraus, dass auch Beschichtungen einen Sweetpoint zeigen, ab dem im Druckbild keine Verbesserung mehr wahrnehmbar ist. Daneben hat auch die Güte einer Inkjetbeschichtung einen erheblichen Einfluss auf die Qualität des Druckbildes und vor diesem Hintergrund ist es nur allzu verständlich, dass preiswerte Produkte nicht durch höchste Qualität in Auflösung, Maximaldichte und Farbauftrag glänzen können. Mit anderen Worten: Die Hersteller von Inkjetmedien sparen am Auftrag und an der Güte der Beschichtungen, wenn es sich nicht um ein Premiumprodukt handelt.

Umfangreiche Kenntnisse unabdingbar

Um den Sweetpoint einer Drucker/Medienkonstellation zu finden, sind daher umfangreiche Kenntnisse zur Materialbeschaffenheit und zu den Medieneinstellungen des jeweiligen Druckertyps notwendig.

Im Verlauf unserer Recherche konnten wir anhand des Druckbildes mitverfolgen, wie sich der Unterschied der Druckmedien in der Praxis auswirkt. Denn bei einem einfach gestrichenen Papier war der Sweetpoint deutlich eher erreicht, als bei einem hochglänzenden Papier.
Universalempfehlungen zur Auflösung einer Druckdatei erscheinen vor diesem Hintergrund wie leere Worthülsen.

Im nächsten Beitrag werden der Testaufbau und die Ergebnisse erörtert.

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